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Warum Diäten nicht funktionieren…Teil 2: Liefere Fakten Schätzchen!

Als Gesundheitswissenschaftlerin bin ich Fan von wissenschaftlichen Fakten. Ich möchte euch deswegen nachfolgend einige Studien näherbringen, die aufzeigen, dass Diäten totaler bullshit sind und ihr damit nur eure Zeit und Energie – höchstwahrscheinlich sogar Lebenszeit verschwendet. Vielleicht erzielt ihr für kurze Zeit Erfolge, aber nachhaltig sind die Ergebnisse nicht. Vor allem wenn zunehmend der Leidensdruck steigt. Das Leben ist zu kurz, um zu hungern und zu verzichten. Deswegen präsentiere ich euch:

12 Gründe, warum du keine Diät machen solltest…


Gewichtsschwankungen gehen mit einem höheren Risiko für Morbidität (Krankheitshäufigkeit) und Mortalität (Sterblichkeit) einher. (Fildes et al. 2015)


Gleichzeitig stehen Diäten im Zusammenhang mit einem erhöhten Cortisol-Spiegel sowie erhöhtem anhaltenden Stress. Dies wiederrum begünstigt die Morbidität. (Tomiyama et al. 2010)


Diäten haben psychologische Folgen. Studien haben gezeigt, dass Restriktionen zu destruktiven Gedanken führen. So wird überwiegend an die nächste Mahlzeit gedacht sowie an Essen. Weitere Effekte sind, dass man schneller abgelenkt ist, emotionaler ist, vermehrt ohne Hunger isst und eher unter Essattacken leidet. (Polivy. 1996) Zudem kann die andauernde Gewichtskontrolle zu Essstörungen führen. (Daníelsdóttir et al. 2009)


Menschen, die eine Diät ausprobierten, haben ein höheres Gewicht, als Menschen, die noch nie eine Diät gemacht haben. (French et al. 1994)


Diäten verfehlen die Ursache, warum die meisten überhaupt zu viel Essen. So haben sich die Auslöser nach Beendigung der Diät nicht verändert, das wiederum führt dazu, dass man in alte Gewohnheiten rutscht und dann wieder an Gewicht zunimmt. (May M. 2013)


Ein Review (=wissenschaftliche Veröffentlichung, die den Forschungsstand eines Themas darstellt) im „Journal of Obesity“ belegte, dass lediglich 20% der Teilnehmer ihr Gewicht nach Abnahme, innerhalb des ersten Jahres, halten konnten. Dieser Anteil verkleinert sich nach zwei Jahren weiterhin. Zudem wären die Statistiken noch schlechter ausgefallen, wären die Ergebnisse für Teilnehmer, die das Programm abgebrochen haben oder unter einer Essstörung gelitten haben, einbezogen worden. (Tylka, et al. 2014)


Nach dem Abschluss einer Diät schlägt der „Jojo-Effekt“ bei ganzen 4 von 5 Menschen zu. (Swanson, er al. 1970) Zudem ist durch den „Jojo-Effekt“ das Risiko von Diabetes und Krebs erhöht und die Lebenserwartung verringert. Probanden, die unter dem „Jojo-Effekt“ leiden führen oft ein trägeres Leben und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. (Arnold, et al. 2010)


Eine Diät, als Reaktion auf den gesellschaftlichen Druck, um eine idealisierte Körperform zu erreichen sowie die Wertschätzung des dünnen Ideals, führen zu Gewichtsstigma. Gewichtsstigmatisierung ist die negative Überzeugung und Einstellungen gegenüber Menschen, die kein "akzeptables" Gewicht oder Form erreichen. Gewichtsstigmatisierung wirkt sich bei betroffenen auf unterschiedliche Weise aus, wie beispielsweise durch eine verminderte Gesundheit und einem verminderten Wohlbefinden, einschließlich verminderter Bewegung, Essattacken, geringem Selbstwertgefühl und Depressionen. (Tylka, et al. 2014)


Das „Personalized Nutrition Project“ stellte fest, dass der Blutzuckerspiegelanstieg von Proband zu Proband stark differenziert. So wurde über eine Woche lang, alle fünf Minuten der Blutzuckerspiegel von 800 Testpersonen überwacht. Ergebnis: Jeder Körper reagiert sehr individuell auf unterschiedliche Nahrungsmittel. So stieg beispielsweise bei einem Probanden der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Sushi höher an, als nach dem Verzehr eines Eis. Ein generalisiertes Gut oder Böse von Lebensmitteln gibt es somit nicht. Grund hierfür sind unter anderem die Mikrobiome im Darm die die bei jedem Menschen unterschiedlich sind. (Segal, et al. 2014)


Untersuchungen konnten belegen, dass die Akzeptanz des Körpers sowie das Erlernen von Hunger- und Sättigungssignalen zu einer nachhaltigen Verbesserung von Depression, Blutdruck, körperlicher Aktivität, Selbstwertgefühl und des Cholesterinspiegels führen, im Vergleich zu einer Diät. (Bacon, Aphramor. 2011)


Das waren lediglich ein paar wenige Auszüge von vielen Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Wenn diese Gründe nicht für eine intuitive Ernährung sprechen?!? - Oder wie ich es gerne sage, für ein ganz normales Essverhalten, dass wahrscheinlich jeder schon von seiner Kindheit kennen sollte -dann weiß ich auch nicht. Kleiner Tipp für den ersten großen Erfolg: wirf die Waage aus dem Fenster, denn die kann dir leider nichts darüber sagen wie wohl du dich in deinem Körper fühlst und darauf kommt es letztendlich an.

Avocado mit Maßband

Quellen

Fildes et al. (2015): Probability of an Obese Person Attaining Normal Body Weight: Cohort Study Using Electronic Health Records. In: American journal of public health 105 (9), e54-9. DOI: 10.2105/AJPH.2015.302773.

Tomiyama, A.J., et al. (2010): Low calorie dieting increases cortisol. Psychosomatic medicine. 72(4): p. 357.

Polivy, J. (1996): Psychological consequences of food restriction. Journal of the American Dietetic Association, 96(6), 589-92.

Daníelsdóttir et al. (2009): AED Guidelines for Childhood Obesity Prevention Programs. 2009, Academy of Eating Disorders

French, S., et al. (1994): Predictors of weight change over two years among a population of working adults: the Healthy Worker Project. International journal of obesity and related metabolic disorders: journal of the International Association for the Study of Obesity. 18(3): p. 145-154.

May M (2013): Eat What You Love, Love What You Eat: How to Break Your Eat-Repent-Repeat Cycle. Am I Hungry?

Tylka, T., et al. (2014): The Weight-Inclusive versus Weight-Normative Approach to Health: Evaluating the Evidence for Prioritizing Well-Being over Weight Loss. Journal of Obesity.

Arnold, et al. (2010): Body weight dynamics and their association with physical function and mortality in older adults: the Cardiovascular Health Study. J Gerontol A Biol Sci Med Sci.. 65(1): p. 63-70.

Swanson, et al. (1970): Follow-Up of Patients Starved for Obesity. Psychosomatic Medicine 32(2): p. 209-214.

Segal, et al. (2014): Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell 163.

Bacon, Aphramor. (2011). Weight science: evaluating the evidence for a paradigm shift. Nutrition journal, 10(1), 1.

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