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Image by Elena Joland

Der Blog

AutorenbildChristianeMaria

Habe ich eine Essstörung?

Laut der KiGGS Studie zeigen bereits jedes fünfte Kind oder Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren Hinweise auf eine Essstörung. Stellt euch das mal vor – JEDER FÜNFTE!! Die Heilungschancen bei einer Therapie liegen dabei gerade mal bei etwa 50%, das heißt nur jeder zweite Betroffene findet den Weg aus dieser Dauerschleife heraus. Das sind aus meiner Sicht einfach abartige Zahlen. Das Therapien weniger erfolgreich sind konnte auch ich erfahren. So richtig aus der Dauerschleife heraus zu kommen hat noch so viel mehr gekostet, als die Ursprünge zu ergründen. Die alten Gewohnheiten zu beseitigen und Neue zu erschaffen ist im Rückblick das Härteste überhaupt gewesen. Vor allem in Situationen, die mich triggern, ist es sogar bis heute noch nicht immer einfach. Darum solltest du es erst gar nicht so weit kommen lassen!

Was mich an der Thematik wirklich am meisten ankotzt, ist das Bild der Gesellschaft von jemanden der eine Essstörung hat. Dieses gesellschaftliche Bild trägt ungemein dazu bei, dass viele denken, dass sie doch gar kein wirkliches Problem haben. Essstörungen sind nicht an ein bestimmtes Bild gekoppelt – es bedeutet eben nicht, dass du so dürr sein musst, dass jeder Angst haben muss, dass du vom nächsten Windstoß umgehauen wirst. Essstörungen haben viele unterschiedliche Formen und so unterschiedlich sind auch die Betroffenen. Wenn ich also offen zugegeben habe, dass ich viele Jahre mit Essstörungen zu kämpfen hatte, wurde ich oft von oben bis unten betrachtet. Einmal kam sogar das Kommentar, dass ich ja nicht gerade magersüchtig aussehe! WTF!!! Gut, dass es für viele Menschen offensichtlich nur die Magersucht gibt und Essstörungen wie Ess-Brechsucht, Binge-Eating und Orthorexie usw. sind in dem Fall wohl nicht relevant?!? Dabei nehmen alle Arten einem die LebensFreude, die LebensKraft und vor allem die LebensQualität.

Ich dachte ziemlich oft, dass ich es jetzt endlich aus der Essstörung geschafft habe, um dann zu bemerken, dass diese nicht weg war, sondern ich sie einfach verschoben habe. Von Magersucht in frühen Jahren, zur Ess-Brechsucht, zur Orthorexie und dann wieder zurück zur Ess-Brechsucht! Und dabei sah ich nun mal nie Todeskrank aus, aber meine verdammte Seele war es! Krank und müde!

So musste ich also feststellen, dass ich nicht mal zu mir selbst ehrlich sein konnte. Sich Eingestehen zu können wirklich ein Problem zu haben und die Essstörung erkennen zu können, ist also schon ein wirklich unglaublicher Schritt!


Wie sieht das bei dir aus?

Hast du dich schon gefragt, ob du unter einer Essstörung oder unter einem gestörten Ernährungsverhalten leidest? Dann habe ich für dich nachfolgend einige Fragen, die du dir selbst beantworten kannst:

  • Kontrollierst du dein Gewicht regelmäßig und streng?

  • Hast du bereits viele unterschiedliche Diäten ausprobiert, um abzunehmen?

  • Denkst du mehrere Stunden am Tag über deine Ernährung nach?

  • Fühlst du dich schuldig, wenn du von deiner Diät abweichst?

  • Deine Gedanken kreisen nur noch um deine Ernährung und um deinen Körper? Du hast kaum noch Zeit dich mit anderen Dingen zu befassen?

  • Du lebst mit der ständigen Angst wieder zunehmen zu können?

  • Hast du das Gefühl, dass du alles unter Kontrolle hast, solange du dich gesund ernährst?

  • Sind dir die Nährwerte einer Mahlzeit wichtiger, als der Geschmack einer Mahlzeit?

  • Isolierst du dich aufgrund deiner Essgewohnheiten? (gehst du bspw. nicht mehr gerne ins Restaurant oder triffst du dich nicht mehr gerne mit Freunden zum Essen?)

  • Vergleichst du dich ständig mit schlankeren Personen?

  • Isst du nur noch nach Diät- oder Essensplan?

  • Hast du das Gefühl verloren, was eine angemessene Größe deiner Mahlzeit ist?



Treffen die meisten Fragen auf dich zu, kannst du davon ausgehen, dass du unter einer Essstörung leidest oder unter einem gestörtem Ernährungsverhalten leidest. Ich kann dir nur mitgeben, dass du dich frühzeitig darum kümmerst - dir eventuell Hilfe suchst, auch wenn du dich einfach erstmal jemandem anvertraust. Hast du niemanden, kannst du dich gerne bei mir unter meinem Kontaktformular melden! Ansonsten findest du unter folgendem Link Adressen von Beratungsstellen für Essstörungen, die zudem in deiner Nähe sind.



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