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Image by Elena Joland

Der Blog

AutorenbildChristianeMaria

Den Kopf nicht mehr frei für die wichtigen Dinge im Leben…

Als ich damals das Programm von Sophia Thiel hinter mir hatte, hatte ich eine so unglaubliche Freude an meinem Aussehen und an meiner Figur. Die schnellen Veränderungen im Äußeren brachten mich wirklich in ein absolutes Hoch – endlich hatte ich das geschafft, was ich mir gefühlt so ziemlich jeden Montag vorgenommen hatte. Der gute Montag der Veränderungen…Halleluja! Ich habe mir so unglaublich oft vorgenommen mein Essen umzustellen oder Restriktionen in meine Ernährung einzubauen. Keine Süßigkeiten, frischer, gesünder, kein Zucker usw. und bis zu ST bin ich jedes Mal kläglich gescheitert. Dann kam der Erfolg und mit dem Erfolg die Panik zu scheitern. Für eine ganze Weile ging es gut – doch irgendwann wurde der Druck größer – vor allem als ich feststellen musste, dass ich trotz konstanter Lebens- und Ernährungsweise etwas an Gewicht zugenommen hatte.

Und da klopfte der Jojo-Effekt förmlich an meiner Türe, um mich aufzusuchen. Umso länger die Restriktionen anhielten, desto größer wurde mein Bedürfnis zu essen. Nach einem übermäßigen Cheatday kamen noch mehr Restriktionen. Irgendwann geschah es dann, dass mir der Cheatday nicht mehr ausreichend war. Konnte ich nicht bis Sonntag warten, habe ich den Cheatday kurzer Hand auf einen anderen Tag verlegt. Und so habe ich vor allem mich selbst „gecheated“. Gleichzeitig wurde der Druck immer größer und so auch meine Angst bald erneut die Kontrolle zu verlieren. Und wer hätte es gedacht? So kam es dann auch. Ich stand vor dem Kühlschrank und machte ihn auf – ich habe natürlich direkt davor gegessen. Erst ein bisschen, dann den Kühlschrank wieder geschlossen, um irgendwann wieder zurück zu gehen und erneut den Kühlschrank zu öffnen. Irgendwann kam ich an dem Punkt an, an dem es mir sowieso egal war wie viel ich bereits in mich hineingedrückt habe. Sobald ich dann total vollgefressen war habe ich alles wieder erbrochen.

Direkt nach einem Ess-Brechanfall nahm ich mir dann wieder vor mit dem Programm von vorne zu beginnen, um dann natürlich ALLES besser zu machen. Als Motivation schaute ich mir jede Menge Vlogs auf YouTube an von irgendwelchen Fitnessinfluencern und dachte, dass ich das mit noch mehr Disziplin und Ausdauer auch schaffen könnte. So schwierig könnte das doch alles nicht sein. Natürlich habe ich mich mit Anderen verglichen, unabhängig davon, ob ich denselben Körpertyp hatte oder nicht. Ich habe mich undiszipliniert, schlecht, abstoßend und als Versager gefühlt. Warum schaffen es alle nur ich nicht? Warum versage ich jedes Mal? Warum kann es einfach nicht mal laufen? Und so drehten sich meine Gedanken 24/7 nur noch um Fitness, Schönheitsideale und Ernährung. Ich war nicht mehr frei für andere Gedanken. Bis auf Arbeiten und meine Gedanken hatte ich kaum mehr Kraft für andere Dinge im Leben. Mir war einfach alles zu viel und der Druck wurde konstant größer. Gleichzeitig wurde ich immer unglücklicher. Am liebsten hätte ich einfach alles geschmissen und mich irgendwo am anderen Ende der Welt versteckt. Ich war wirklich Profi in Selbstkasteiung. Nach wie vor fällt es mir manchmal noch schwer nicht gleich in Extreme zu verfallen, sondern eine gesunde Balance zu finden. Ich muss mich selbst daran erinnern woher ich gekommen bin und welchen Weg ich gehen musste um zu erkennen, dass ich mich äußerst nachhaltig zerstöre. Vor allem aber musste ich lernen wieder zu vertrauen. Vertrauen in meinen Körper und in mich selbst. Ich habe mich immer sehr von äußeren Einflüssen leiten lassen und habe meine Bedürfnisse immer nach hinten gestellt oder gar nicht beachtet. Die besten Voraussetzungen um zu scheitern.

Für mich brachte intuitive Ernährung noch so viel mehr mit sich, als Balance in meiner Ernährung. Ich lernte mich daran zu erinnern wie ich als Kind lebte – wurde zurück zu meinem Ursprung gebracht, was für mich auch Balance in alle Facetten meines Lebens brachte. Ich wusste alles was ich brauche war oder ist bereits in mir. Ich muss nur alles loslassen und weiter gehen - endlich lernen wieder zu vertrauen und meinen Kopf wieder für die wichtigen Dinge im Leben frei zu bekommen.

Nachdenkliche Frau im Sonnenuntergang


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