top of page
Image by Elena Joland

Der Blog

AutorenbildChristianeMaria

Der erste Beitrag oder ein Teil meiner Geschichte

Wuuhuuuu - ich kann es kaum glauben. Schon lange kam in mir der Wunsch auf meine Erfahrungen und mein Leben mit Euch zu teilen. Aber wie das dann so oft im Leben ist - irgenwelche Dinge kommen dazwischen (Prokrastination on top - aber pssst) und halten einen von dem ab was man unlängst geplant hat. So hat es nun eine ganze Weile gedauert bis ich es endlich gepackt habe den Blog aufzubauen. Und taaadaaa nun ist es so weit und ich schreibe MEINEN ERSTEN BEITRAG.

Bestimmt möchtet ihr nun erfahren was ich genau mit euch teilen möchte?!? Ich habe viele Jahre mit einer Esstörung gekämpft oder sagen wir Essstörungen. Es gab einige unschöne Ereignisse in meinem Leben, die ich dadurch kompensierte. Bis ich jedoch zur Erkenntnis kam, dass ich etwas an meinem Leben ändern musste, war es ein langer und steiniger Weg. Ich persönlich hätte mir gewünscht jemandem zu begegnen dem es ähnlich ging, um sich gegenseitig eine Stütze zu sein. Ich möchte anderen dabei helfen ihren persönlichen Weg zu finden und dabei nicht aufzugeben. Zu Wissen, dass man nicht die einzige Person auf dieser Erde ist, die schwere Zeiten erleben muss (oder musste) macht es so viel einfacher. Ich bin der Meinung, dass es längst an der Zeit ist Themen wie solche in der Öffentlichkeit anzusprechen und zu enttabuisieren.

Aber wer oder was ist denn nun Christiane Maria? Mein Name ist Christiane (Rufname) und mein Zweitname ist Maria, welcher von meiner Oma väterlicherseits stammt. Meine Oma verkörpert für mich eine starke Frau mit großer Willenskraft, die viele Jahre im Stillen stark gelitten hat und ihre Gefühle nie äußern konnte. Erst nach ihrem Tod begriff ich welche Leiden sie in ihrem Leben tatsächlich ertragen musste - trotzdem stellte sie ihr Wohl stets für alle Andere zurück und das ohne zu klagen. Christiane Maria soll eine Homage an sie sein. Mich persönlich kennen die meisten sonst als Jane (deutsch ausgesprochen - nicht wie die Jane von Tarzan). Ich bin ein Kind der 90er und bin mit meinen drei Geschwistern im schönen Schwarzwald-Baar-Kreis aufgewachsen, wo ich inzwischen auch meinen Lebensmittelpunkt wieder hin verlegt habe. Ich habe Gesundheitswissenschaften im Bachelor studiert, einen Master Gesundheitsförderung.

Wie alles begonnen hat? Im Kindergarten wurde ich wegen starken Bauchschmerzen vom Kinderarzt in das Krankenhaus eingewiesen - Diagnose: Verdacht auf Darmverwicklung. Das war der Beginn meines Leidensweges. Hatte ich in der Schulzeit Stress oder Gefühlsspannungen machte sich das durch starke Magenschmerzen und Magenschleimhautentzündungen bemerkbar. Ich war sehr oft krank und wurde in der Familie als Pflänzchen oder Sensibelchen wahrgenommen (ich kann nur sagen, dass ich kein Pflänzchen bin - vielleicht etwas sensibles Unkraut). Heute weiß ich, dass das der Hilfeschrei einer überforderten Seele war. Unsere Familie kämpfte zu den Zeiten mit vielen Problemen. Mein Vater litt unter Spielsucht, meine Mutter unter Depressionen und mein Opa war dem Alkohol verfallen, zudem war ich Übergriffen ausgesetzt, die keiner bemerkte. Eine Stütze zu dieser Zeit war unsere Oma, die bestimmt nicht alles, aber zumindest hier und da einige Defizite ausgleichen konnte. Ich bin mir sicher, dass viele über uns urteilten, aber niemals wurde unserer Familie Hilfe angeboten - Hilfe, die wir eigentlich so stark gebraucht hätten. Hinzu kam, dass Essen in meiner Kindheit nicht unbedingt meins. Ich hätte mich ausschließlich von Süßigkeiten (naja...welches Kind nicht) ernähren können und verweigerte das Essen meiner Mutter. Dies veränderte sich in der Jugend, da begann ich zu essen oder wohl eher zu stopfen. Während der Realschule hielt sich alles noch einigermaßen im Rahmen, auch wenn ich da bereits die ersten Versuche des Verzichts startete. Vor allem aber der Start meiner Ausbildung zur Industriekauffrau und die Trennung meiner Jugendliebe zogen mir förmlich den Boden unter den Füßen weg - verdrängte Gefühle und Erlebnisse überrollten mich zusätzlich. Das war der Start des Gewichtschaos und meinen verzweifelten Versuchen etwas zu ändern. Die unendliche Leere in mir füllte ich mit Essen. Meine Umgebung merkte schnell, dass ich an Gewicht zulegte. Dem zu entgegnen versuchte ich zuerst mit Sport, dann mit Restriktionen und funktionierten diese nicht erbrach ich alles. Dieses Chaos war der Spiegel meiner Seele. Dies zog sich über viele Jahre fort bis fast an das Ende meines Studiums. Gegen Ende stabilisierte sich mein Gewicht bei etwa 72 kg auf eine Größe von 1,66m. Da ich als angehende Gesundheitswissenschaftlerin dachte, dass ich mit meiner Körperform in meinem Metier nicht ernst genommen werden würde, suchte ich nach einer Lösung. Diese Lösung hieß für mich Sophia Thiel. Also startete ich im Herbst 2016 mit ihrem 12 Wochen Programm. Ich konnte tolle Erfolge innerhalb kurzer Zeit erzielen, die natürlich auch jedem wieder aufgefallen sind. Zu dem Zeitpunkt war ich noch total begeistert und predigte wirklich allen davon. Doch sehr schnell manifestierte sich ein abnormaler Wahn, vor allem in Bezug auf meine Ernährung. Ich kategorisierte das Essen ausschließlich in gut und böse. Nahm viel zu wenig zu mir und entwickelte fast schon eine Panik vor Kohlenhydrate (ich bin eigentlich ein Kind des Kohlenhydrats) und allem "Bösen". Dies ging so bis Juli 2018. Das war der Zeitpunkt, an dem ich bemerkte, wie satt ich einfach alles hatte. Ich hatte es satt mich immer ins Gym zu quälen, ich hatte es satt dauernd zu überlegen was ich kochen sollte und vor allem begann ich erneut das Erbrechen nach den Mahlzeiten. Getriggert wurde das aus Angst wieder an Gewicht zuzunehmen, aber gleichzeitig gab es mir wieder Kontrolle, die ich zu diesem Zeitpunkt absolut verloren hatte. Ich merkte, dass ich mich meinen Problemen endlich stellen muss, um Leben zu erfahren, denn das war alles was ich wollte - einfach leben und das ohne schlechtes Gewissen. Also googelte ich (ich google übrigens so gut wie alles). Und da traf ich auf Mareike Awe, die einen wesentlichen Beitrag an einem sehr wichtigen Lebensabschnitt hat.


Christiane Maria Köhler

Comentários


bottom of page