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Image by Elena Joland

Der Blog

AutorenbildChristianeMaria

Verantwortung für MEIN LEBEN übernehmen

Oft habe ich mich gefragt, warum das Sophia Thiel Programm zu Beginn so unglaublich gut für mich gelaufen ist. Ich hätte für den Lifestyle eine Kirche gebaut und allen davon gepredigt wie super einfach alles ist und wie wunderschön mein Leben dadurch geworden ist. Essenspläne, Einkaufslisten und die fertigen Workouts, die man nur herunterladen muss und im Fitnessstudio oder eben da wo man gerade ist durchführen kann. Du bekommst quasi alles vor die Füße gelegt. Du musst es lediglich befolgen und zack kommt das Ergebnis im Schlaf vorbeigeflogen. Und sonntags oder welchen Tag du dir auch immer aussucht, kannst du dir alles hinter den Latz knallen was du möchtest. ALLES!!! Solche Dinge wie Übelkeit oder die Tatsache, dass ich so viel Protein einfach nicht vertragen habe, habe ich einfach mal ausgeblendet. Das liegt schließlich an der Ketose - wenn sich der Körper erst einmal umgestellt hat und sich daran gewöhnt hat andere Energiequellen zu nutzen, als die Kohlenhydratspeicher, dann wird sich das ja schon alles wieder normalisieren.

Ja also warum lief das alles jetzt so gut für mich oder warum hat man generell zu Beginn von solchen Programmen, in denen man das Rundumlebenspaket bekommt, ein so gutes Gefühl? Ganz einfach - man gibt die Verantwortung ab. Man muss nicht mehr für sich selbst entscheiden was man zu essen macht oder was man essen möchte, man schaut einfach in den mitgelieferten Rezepten nach. Die Rezepte sind super, denn da ist ja schließlich schon die Kalorienanzahl berechnet, so wie die Makronährstoffe. Ich muss also nichts mehr ausrechnen und überlegen was ich jetzt heute wieder konformes koche, sondern nur noch die passenden Lebensmittel einkaufen. Und dann redet man sich noch ein, dass die ganzen low carb Alternativen ja total super schmecken und voll an das ungesunde, fette, normale Zeug herankommen. Wie viel Geld ich ausgegeben habe für Wheys und Flavdrops, die ich einfach überall hinein geknallt habe, damit man Geschmack in das Essen bekommt, das hätte ich für so viel Sinnvolleres investieren können. Dann kommen wir zu den Workouts, da muss ich mir auch nicht überlegen was ich heute mit meinem Körper machen möchte, ich absolviere einfach die Videos und fertig. Ich gebe also wirklich die komplette Verantwortung ab und das schafft erst einmal eine unglaubliche Erleichterung. Schließlich hat es zuvor nie funktioniert, wenn ich selbst versucht habe etwas an meinem Lifestyle zu verändern.

Ich habe mich immer schnell überfordert gefühlt, sobald ich Verantwortung für mich oder andere Dinge übernehmen musste. Und was habe ich gemacht bei Überforderung oder schlechten Gefühlen? Ich habe gegessen, um mich wieder gut zu fühlen. Das war also quasi Dauerschleife. Ich habe mich immer gesträubt vor Verantwortung, doch auch das gehört zum Leben dazu.

Was hat also dazu geführt, dass ich bei Verantwortung sofort das Weite gesucht habe? Seit ich daran denken kann, habe ich Angst zu versagen. Wir waren vier Kinder und was mich von meinen Geschwistern unterschied war Anerkennung durch Leistung, also brachte ich überall Leistung, wo ich es erbringen konnte. In der Schule hatte ich (meistens) gute Noten und bspw. im Wald (damals haben mein Papa und Opa noch selbst Holz gemacht) ackerte ich wie eine Bekloppte und das wurde mit Anerkennung gewürdigt. Anerkennung durch Leistung war für mich Liebe. Bevor ich also überhaupt scheitern konnte, bin ich der Verantwortung einfach aus dem Weg gegangen. Doch nicht nur die Angst zu scheitern führte zu meiner Vermeidungsstrategie, auch die Angst einer Situation nicht gerecht werden zu können löste in mir das Selbe aus. So kam es dazu, dass ich in meiner Kindheit viele verschiedene Sportarten ausprobierte und alle wieder aufhörte, denn ich war in vielen gut, aber in keiner herausragend und das war es doch wofür ich Sport betrieb, um herausragend zu sein und Anerkennung zu bekommen. So verlor ich also an so ziemlich allem den Spaß, was mir hätte Spaß machen können. Dem Reiten, dem Schwimmen, dem Tanzen, dem Turnen, dem Klavierspielen. Spätestens wenn es in Richtung Wettkämpfe ging hörte ich auf, damit ich nicht scheitern konnte und für mich war Scheitern was nicht den ersten Rängen entsprach. Der Effekt davon war, dass ich mich immer schlechter fühlte, desto weniger Verantwortung ich übernahm.

Als ich also mit Persönlichkeitsentwicklung begann wurde mir klar, dass ich mein Leben endlich in die Hand nehmen muss und mich meinen Ängsten stellen muss, wenn ich dauerhafte Ziele erreichen möchte und mein Leben nachhaltig verändern möchte. Alle Persönlichkeiten, die etwas erschaffen haben, haben eine Gemeinsamkeit und das ist Verantwortung für sich zu übernehmen und es nicht mehr Zufall zu überlassen. Mein erwachsenes Ich weiß, dass es Dinge nicht mehr tun muss, um Anerkennung zu bekommen, sondern tatsächlich einfach aus Spaß tun kann, egal ob man darin total grottig ist oder nicht. Es geht darum das Leben mit Dingen zu füllen, die einen aufleben lassen und darum viele schöne Momente zu schaffen. Vor allem aber das man geliebt wird ganz unabhängig von Leistung, einfach weil man da ist und ist wer man ist - das war für mich immer unvorstellbar.

Du möchtest etwas in deinem Leben verändern, dann nimm die Verantwortung für DEIN LEBEN in die Hand und hinterfrage warum es zuvor ein schlechtes Gefühl bei dir auslöste oder es eben nicht lief - wie hast du dich selbst sabotiert?

Kleine Schritte erzielen große Wirkung:

Mache Fehler und lerne daraus!

Versuche jeden Tag etwas Verantwortung zu übernehmen, wo du es sonst gemieden hast. Biete dich beispielsweise auf der Arbeit für Tätigkeiten an, die du sonst gemieden hast!

Übernehme Verantwortung für dein Handeln, auch wenn du Scheiße gebaut hat!

Treffe Entscheidungen und bleibe dabei!

Du ALLEINE hast die Macht, deine Gefühle zu beeinflussen und das JEDEN TAG!

In pursuit of magic

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